Meldungen des Jahres 2024
Gründungsmitglied und unermüdlicher Mahner. Erinnerung an den Jenaer Journalisten Frank Döbert (1955–2024)
Am 19. April 2024 starb Frank Döbert, der 1995 zur Gründergeneration der Geschichtswerkstatt Jena zählte. Beginnend mit der ersten Ausgabe 1996 steuerte der 1955 in Weißenfels geborene Journalist über viele Jahre historische Beiträge für die Zeitschrift „Gerbergasse 18“ bei, in Summe über 20 Texte. Zuletzt im Jahr 2014 zu einem seiner vielen thematischen Schwerpunkte, den Ereignissen rund um den 17. Juni 1953.
Zu den eindrucksvollsten und auch immer wieder nachgefragten Texten gehört Döberts Artikelserie „Nie gesühnte Verbrechen“ über das Jenaer Polizei-Bataillon 311 im Zweiten Weltkrieg. Im Jahr 2009 mündeten seine mehrjährigen Forschungen in einer viel beachteten Ausstellung im Jenaer Stadtmuseum. Zu weiteren Schwerpunkten seiner Arbeit als emsiger Chronist und investigativer Rechercheur gehörten die Geschichte des Unternehmens Carl Zeiss Jena im 20. Jahrhundert, Rüstung und Zwangsarbeit im Zweiten Weltkrieg sowie die Aufdeckung der Jenaer Stasi-Vergangenheit und der Hintergründe des Rechtsextremismus und Rechtsterrorismus in den 1990er Jahren.
Aufgrund vielfacher Nachfragen stellen wir die vier Beiträge zum Jenaer Polizei-Bataillon 311 aus den Jahren 2006 und 2007 hier online und möchten auf diesem Weg an Frank Döberts bleibende Leistungen für die historische Aufarbeitung erinnern.
Nie gesühnte Verbrechen. Das Jenaer Polizei-Bataillon 311 im Zweiten Weltkrieg
Frank Döbert während eines Zeitzeugengesprächs im Jahr 2010 in der Geschichtswerkstatt Jena. Foto: GWS-Archiv