Meldungen des Jahres 2023

Meldung vom 18. März 2023

Friedensgemeinschaft Jena 1983. Skizzen eines Protests

Mit eigenen Plakaten und Transparenten trat die Friedensgemeinschaft Jena am 18. März 1983 an die Öffentlichkeit. Vierzig Jahre danach, am 18. März 2023, zeigt die Geschichtswerkstatt Jena eine filmische Zeitzeugendokumentation zu dieser DDR-weit einmaligen Aktion zivilgesellschaftlichen Engagements unter den Bedingungen der SED-Diktatur.

Anfang der 1980er Jahre engagierten sich junge Menschen in Jena für Veränderungen, miteinander verbunden durch christliche, pazifistische und humanistische Motive. Vor 40 Jahren – im Frühjahr 1983 – trat eine Gruppe mit eigenen Aktionen und Forderungen an die Öffentlichkeit. Auf ihren Transparenten und Plakaten stand unter anderem: „Frieden schaffen ohne Waffen“, „Verzichtet auf Gewalt“, „Militarisierung raus aus unserem Leben“, „Weg mit dem Kriegsspielzeug“ und „Schwerter zu Pflugscharen“. Über den DDR-weit singulären Vorgang wurde auch im Westen berichtet. „Zehn sind manchmal wie Zehntausend“, so hatte der Schriftsteller Jürgen Fuchs, bereits 1977 nach West-Berlin ausgewiesen, die besondere Situation in Jena beschrieben. Doch neben der staatlichen Propaganda vom „Friedensstaat DDR“ wurden die Stimmen einer unabhängigen Friedensbewegung nicht geduldet. Nach Repressionen durch Behörden und Geheimpolizei (Aktion „Gegenschlag“) verließen die meisten Mitglieder der Friedensgemeinschaft das Land.

In der filmischen Dokumentation von Daniel Börner und Torsten Eckold kommen 13 beteiligte Zeitzeuginnen und Zeitzeugen selbst zu Wort. Welche Lebenswege und Entscheidungen führten sie damals als Gruppe zusammen? Was bedeutete das Eintreten für Frieden auf dem Höhepunkt des Kalten Krieges? Wie schauen die Protagonisten auf das Erlebte zurück?

 
 
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