Meldungen des Jahres 2019

Meldung vom 15. November 2019

Zwei Veranstaltungen: Filmgespräch (20.11.) und Podiumsdiskussion (4.12.) in Jena

Die Geschichtswerkstatt Jena und das Thüringer Archiv für Zeitgeschichte "Matthias Domaschk" laden zu zwei weiteren Veranstaltungen im Rahmen der Reihe "Den aufrechten Gang erlernen": Zivilgesellschaftliche Aufbrüche in Jena 1989/90 ein. Gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

 

1. Film und Gespräch: "30 Jahre Jahre Friedliche Revolution! – Kein öffentliches Interesse?"

Mittwoch, 20. November 2019, 18.00 Uhr, Kino im Schillerhof (Blauer Saal)

Eintritt: 3 € (Platzreservierungen über das Schillerhof-Kino)

Mit den inzwischen 30 Jahren Abstand zum Herbst 1989 bieten sich ganz unterschiedliche Anknüpfungspunkte und Perspektiven: Die historische Rückschau, eine persönliche Bilanz, das gemeinsame Erinnern. Aber was bedeutet "1989" für uns in der Gegenwart und besteht überhaupt noch ein öffentliches Interesse daran?

Bereits zum 10. Jahrestag entstand die filmische Dokumentation "Kein öffentliches Interesse" der Jenaer Filmemacher Torsten Cott und Torsten Eckold, in der sieben AkteurInnen der Friedlichen Revolution aus Jena porträtiert werden. Der 45-minütige Film von 1999 war mehrere Jahre nicht mehr öffentlich zu sehen und ist mittlerweile selbst zu einem Zeitdokument geworden, seine Fragestellung aber bleibt aktuell.

Gemeinsam mit dem Publikum und ProtagonistInnen des Films möchten die Regisseure ins Gespräch kommen: Über den Aufbruch in eine demokratische Gesellschaft, die Folgewirkungen des Umbruchs sowie die unterschiedlichen Lebenswege danach, die oftmals auch als Wegbruch empfunden wurden. Welches öffentliche Interesse also besteht an "1989" – 30 Jahre danach?

Gäste: Conny Bartlau, Christoph Matschie, Harry Zöller (alle Protagonisten im Dokfilm 1999)

Moderation: Torsten Cott, Torsten Eckold

 

2. Zeitzeugenpodium: "Die Stasi verbrennt Akten!" - Das Ende der Staatssicherheit in Jena

Mittwoch, 4. Dezember 2019, 18.00 Uhr, Beratungsraum der Stadtverwaltung, Lutherplatz 3

Eintritt: frei

Der 4. Dezember 1989 war ein Montag. Die Ereignisse dieses Abends markieren für Jena ein besonderes Ereignis während der Friedlichen Revolution. Mutige Menschen überwanden ihre Angst und verlangten Zutritt zum letzten verbliebenen Machtzentrum des untergehenden SED-Regimes: der Kreisdienststelle der Stasi, die sich kurz zuvor von Ministerium für Staatssicherheit (MfS) in Amt für Nationale Sicherheit (AfNS) umbenannt hatte.

Bestärkt durch parallele Vorgänge in Erfurt und anderen Städten der DDR versammelte sich eine größer werdende Gruppe vor der berüchtigten Stasizentrale in der Gerbergasse, in Sichtweite des Universitätshauptgebäudes. Was geschah in diesem Tag und wie gelang es schließlich, die Geheimpolizei in Jena zu entmachten und eine bereits begonnene Beseitigung und Vernichtung von Stasi-Dokumenten zu stoppen? Gemeinsam mit Zeit- und Augenzeugen soll der Verlauf des Abends nochmals beleuchtet werden.

Das ehemalige Stasi-Gebäude wurde 2008 abgerissen, die Fläche ist inzwischen durch ein städtisches Verwaltungsgebäude überbaut. Den Namen „Gerbergasse 18“ trägt seit 1996 eine durch die Geschichtswerkstatt Jena vierteljährlich herausgegebene Zeitschrift, die um die Aufarbeitung der SED-Diktatur bemüht ist.

Die Veranstaltung findet statt im Rahmen der Reihe " 'Den aufrechten Gang erlernen': Zivilgesellschaftliche Aufbrüche in Jena 1989/90". Die Reihe wird gefördert von der Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Gäste: Hartmut Fichtmüller (Landschaftsgärtner, 1989 Theologiestudent), Markus Heckert (Pfarrer, 1989 Theologiestudent), Jörn Mothes (Referatsleiter im Ministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur in Mecklenburg-Vorpommern, 1989 Vikar)

Moderation: Daniel Börner (Historiker)

 

 
 
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